Meine Geschichte
Vom Whiskey-Liebhaber zum Rum-Sammler
Manchmal sind es die Freunde, die einen auf ganz neue Wege führen. Bei mir war es ein langjähriger Freund, der mir irgendwann eine Flasche Rum in die Hand drückte und sagte: „Probier das mal. Aber diesmal richtig – nicht wie früher.“
Bis dahin war ich überzeugter Whiskey-Liebhaber. Meine kleine Hausbar war voller Single Malts und handverlesener Abfüllungen, jede Flasche sorgfältig ausgewählt. Ich liebte es, neue Whiskeys zu entdecken, sie zu verkosten und die feinen Unterschiede herauszuschmecken. Rum spielte in meinem Leben keine große Rolle – für mich war das etwas, das man höchstens mal in der Jugend gemixt getrunken hatte.
Doch dieser eine Abend hat alles verändert.
Wir saßen zusammen, ganz ohne Eile, und mein Freund schenkte mir ein Glas ein. Der Duft war anders, als ich erwartet hatte – komplex, elegant, voller Versprechen. Und dann der erste Schluck: plötzlich war da Vanille, dunkle Schokolade, ein Hauch von geröstetem Holz, getrocknete Früchte, etwas Würze – und eine Länge, die mich völlig überrascht hat.
Von diesem Moment an war ich gefangen …
Ich entdeckte, dass Rum ein viel größeres Spektrum an Aromen hat, als man es von den süßen Party-Drinks der Jugend kennt. Rum kann unglaublich vielschichtig sein – mal fruchtig und frisch, mal tief und dunkel, mal süß, mal würzig, manchmal fast tabakartig, dann wieder leicht und verspielt.
Was mich bis heute begeistert, ist diese Vielseitigkeit: Rum kann nach Kakao, Karamell, Vanille und braunem Zucker duften, exotische Fruchtnoten wie Ananas oder Banane entfalten, würzige Facetten von Zimt, Pfeffer oder Muskat zeigen, oder rauchige und holzige Aromen aus langen Fassreifungen offenbaren. Und immer wieder gibt es überraschende Kombinationen, die man so nie erwartet hätte – genau das macht jede Verkostung zu einer kleinen Entdeckungsreise.
Aus Neugier wurde Leidenschaft. Gemeinsam mit meinen Freunden haben wir regelmäßige Tastings veranstaltet. Das waren Abende, an denen wir fachsimpelten, schwärmten und entdeckten – und genau diese Momente haben mich dazu gebracht, eine eigene Sammlung aufzubauen. Jede Flasche, die ich gekauft habe, musste mich faszinieren.
Heute hat sich die Rolle umgekehrt: Nun bin ich es, der Freunden ein Glas Rum reicht. Und jedes Mal, wenn sie den ersten Schluck nehmen, passiert etwas Magisches: Zuerst ein fragender Blick, dann ein langsames Lächeln, und schließlich dieses Leuchten in den Augen, wenn sie merken, dass Rum viel mehr ist als das, was sie bisher kannten. Genau diese kleinen Momente der Überraschung und Begeisterung sind es, die mich immer wieder daran erinnern, warum ich Rum so sehr liebe – und warum ich meine Leidenschaft teilen möchte.
Meine Sammlung ist im Laufe der Zeit gewachsen, und ich habe beschlossen, einige dieser Schätze abzugeben.
Nicht, weil sie mir nichts mehr bedeuten, sondern weil ich anderen die Chance geben möchte, ähnliche Entdeckungen zu machen wie ich. Ich verkaufe nur Flaschen, die ich selbst spannend finde, und ich behandle jede einzelne mit größter Sorgfalt, denn am Ende geht es nicht nur um den Inhalt der Flasche. Es geht um die Geschichten, die sie erzählt, um die Momente, die man damit erlebt und um die Freude, die man mit anderen teilen kann.
Stöbern Sie gerne in meiner Sammlung und entdecken Sie vielleicht Ihren nächsten Lieblingsrum.
